Sonntag, 23. Januar 2011: Winterhorn (2661 m)
Schön kalt ist auch schön! – 18.5°C zeigte das Thermometer im Auto an, als wir an Sami’s Baustelle und an Andermatt vorbei in Richtung Hospental steuerten. Unser Ziel war die infolge Konkurs nicht mehr in Betrieb stehende Talstation der Sportbahnen Winterhorn AG (1508 m). Von 1960 bis 1995 hatten eine Seilbahn und weiter oben dann ein Skilift Wintersportler jeweils auf eine Höhe von 2358 m über das Urserental gebracht, von wo sie sich dann auf den Brettern, die die Welt bedeuten, in die Tiefe stürzen konnten. Selbstverständlich unterlagen weder Erwin Hunkeler, unser Tourenleiter, noch wir dem Irrtum, wir könnten uns maschinell in Richtung Winterhorn ziehen lassen. Unser Bestreben ging vielmehr einmal mehr dahin, einen schönen Gipfel per pedes bzw. eben per Tourenski zu erreichen. Um lange herum zu stehen, war es definitiv zu kalt und so machten wir uns so rasch als möglich auf den Weg. Abgesehen von der Kälte genossen wir ein fantastisches Wetter. Ein strahlend blauer Himmel wölbte sich über uns und die Sonne strahlte, vorerst zwar nicht auf uns, sondern auf den Gipfel über uns. Je höher wir kamen, um so wärmer wurde es – an der Sonne war es schlussendlich sicher nur noch ca. – 10° C. Nach ca. 1 ½ Stunden lagen uns Andermatt und der Nätschen zu Füssen und als wir auch die Bergstation des Skilifts hinter uns gelassen hatten, genossen wir den zivilisatorisch nicht beeinträchtigen Teil unseres Tourenziels und die umliegenden Berge in vollen Zügen. Gerade rechtzeitig, noch vor dem Gipfelsturm, machte Erwin eine ausgiebige Pause, damit wir die letzten ca. 250 hm frisch gestärkt angehen konnten. Der Gipfelhang stellte sich dann tatsächlich noch etwas auf und ich musste einmal mehr feststellen, dass ich mit meinen Spitzkehren noch ein gutes Stück von der Vollendung entfernt bin. Die Aussicht vom Gipfel war fantastisch: im Süden grüssten Lucendro und Rotondo, im Westen das Finsteraarhorn und weitere Berner Oberländer und jenseits des Urserentals der Galenstock und der Dammastock, um nur einige zu nennen. Dank der Kälte konnten wir bei der Abfahrt z.T. noch richtige Pulverschneehänge geniessen, auch wenn es nicht allzuviel Schnee hatte. Erwin brachte uns schlussendlich alle wieder sicher zur Talstation zurück, wofür wir ihm herzlich danken. Die Zofinger Delegation genoss die Tour mit den Pfaffnauern, auch wenn es das erste Mal in der Beiz mit der Integration noch nicht so richtig klappte (;-). Edi Ruesch